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Channel: Wirtschaft – inHerne
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Nicht auf Kosten anderer arbeiten

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Wenn man die Brüder Henrich (49) und Ludger (47) Kleyboldt fragt, warum sie in Herne investieren, fangen sie an, ihre Geschichte von vorne zu erzählen. Vorne, das ist im Fall der Familie Kleyboldt das Jahr 1402, in dem der Hof Schlenkhoff, auf dem die Vorfahren lebten, zum ersten Mal erwähnt wurde. Seit rund 20 Generationen lebt und wirtschaftet die Familie in Herne.

Früher besaß sie Kalkwerke, ein Baustoffhandel gehörte dazu, heute führen die Brüder zwei Familienunternehmen. Ludger Kleyboldt leitet den NWB -Verlag, Henrich Kleyboldt hat den Elektromontage-Betrieb IFÜREL übernommen und plant beziehungsweise montiert Prozessleittechnik in der Großindustrie.

  • Ludger und Henrich Kleyboldt. © Frank Dieper, Stadt Herne

Geprägt von Herner Industriegebieten

Außerdem entstehen unter ihrer Regie mehrere Bauprojekte in Herne. Das Wohnhaus K111 am Kreisverkehr hinter dem Herner Bahnhof ist eine gemeinsame Investition von Ludger Kleyboldt und seiner Mutter Annette Kleyboldt. Die Brüder sind in Herne aufgewachsen, arbeiten schon lange an der Eschstraße: „Was mich prägt ist, dass ich seit 25 Jahren auf Industriebrachen schaue. Das ist nicht das Umfeld, was ich mir für ein florierendes Unternehmen wünsche. Das ist mein Antrieb, das Umfeld zu verbessern“, so der Jüngere. Also investiert er in Gebäude und Grundstücke im eigenen Stadtviertel.

Mutter ist oft die treibende Kraft

Auch seine Mutter möchte ihre direkte Umgebung verschönern. Da, wo nun das K111 entsteht, stand früher „eine typische Schrottimmobilie“, so Ludger Kleyboldt. „Unsere Mutter hat gesagt, da muss etwas geschehen, hat nach einigem Nachdenken das Haus gekauft und, da es nicht zu sanieren war, abreißen lassen.“ Inzwischen besitzt die Familie auch das Nachbargrundstück, das sie zusammen bebauen lässt.

Treibende Kraft hinter den Bauvorhaben ist oft die Mutter. Sie plant und entwickelt gerne Immobilien, bis ins Detail. So kann es schon vorkommen, dass sie die Pläne der Architekten überarbeitet, bis die Aufteilung der Räume optimal ist.

Nicht auf Kosten anderer leben

Die Leidenschaft für Details endet nicht bei den Grundrissen. Auch die Materialien nehmen die Brüder unter die Lupe: Wieviel CO2 wird bei der Produktion freigesetzt? Wie lassen sich die Materialien entsorgen, wenn das Haus in einigen Jahrzehnten nicht mehr steht? „Ich bin fest davon überzeugt, dass wir unser Leben so ausrichten müssen, dass wir es nicht auf Kosten anderer leben“, betont Ludger Kleyboldt. In seiner Firma können die Autos direkt am Gebäude parken, die den niedrigsten Schadstoff-Ausstoß haben. Damit möchte er seinen Mitarbeitern einen Denkanstoß geben.

Mehr als nur Nachhaltigkeit

Denkanstöße geben, das nahe Umfeld verbessern, das gilt nicht nur für den Umweltschutz. „Es geht um Werte und Verantwortung. Nachhaltigkeit ist ein Wert, aber ein fairer Umgang mit Mitarbeitern, Arbeitsschutz und Datenschutz gehören dazu“, erklärt Henrich Kleyboldt. „Verantwortung von uns, die wir diese Welt derzeit bewohnen, für diejenigen, die nach uns kommen.“ Immer wieder wird deutlich, dass die Gebrüder Kleyboldt sich sehr bewusst sind, dass sie Teil einer langen Ahnenreihe von Unternehmern sind – und nicht deren Ende. „Das Unternehmen habe ich bekommen. Meine Aufgabe ist es, es so gut wie möglich weiter zu entwickeln und an die nächste Generation zu übergeben“, so Henrich Kleyboldt.

Das Denken verändern

Etwas bewirken, Unternehmen verändern, diese Stichworte fallen bei den Brüdern immer wieder. Nicht nur, weil der NWB Verlag seine Angebote von Papier auf Digitales umstellen muss oder weil die Elektro-Firma ständig neue Baustellen hat. „Wir müssen täglich Innovationen schaffen“, so Henrich Kleyboldt. Damit das gelingt, haben sie in der Eschstraße ein Innovation Center gegründet. „Wie kann man die Innovations-Schritte, die immer schneller und grundlegender werden, abbilden?“ Am besten, indem man aus dem Alltag der Firma ausschert und sich darauf konzentriert, Ideen umzusetzen.

Raus aus dem Alltag, rein ins Innovation Center

Im Innovation Center sollen mittelständische Unternehmen Raum für ihre Ideen finden. „Oft können wir uns nicht vorstellen, was in Zukunft kommt“, so Ludger Kleyboldt. Deswegen sollen Firmen einige Mitarbeiter in das Programm Innovation Kickbox schicken können, um dort abseits vom Alltagsstress, aber nahe am Unternehmen Neues zu entwickeln.

„Wichtig ist, dass wir das eingefahrene Denken verlassen“, so Henrich Kleyboldt. „Ich bin fest davon überzeugt, dass das Ruhrgebiet jetzt die Chance hat, auf eine neue Stufe nach Kohle und Stahl zu kommen“, ergänzt sein Bruder Ludger. Für die Herner sei es wichtig, ihre Heimat in Herne zu haben, aber weltweit zu denken und damit ihre Stadt zu entwickeln.

Nina-Maria Haupt

 


Eine Full-Service-Werkstatt für Züge

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Ende kommenden Jahres soll die Niederlassung der Schweizer Stadler Rail AG die Arbeit am neuen Herner Standort aufnehmen. Der Produzent von Schienenfahrzeugen schafft auf dem ehemaligen Bergwerksgelände General Blumenthal damit rund 40 Arbeitsplätze.

Gute Zusammenarbeit

Grund für die Niederlassung: Der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) hat die Stadler Pankow GmbH mit der Lieferung von 41 Triebzügen und der dazugehörigen Instandhaltung und Verfügbarkeit beauftragt. Im Dezember 2019 sollen die neuen S-Bahn-Züge in Betrieb genommen werden. Daniel Baer, Geschäftsleiter Stadler Service Deutschland, betont: „Herne liegt zentral und günstig im Netz der S-Bahn Rhein-Ruhr und war damit Wunschstandort.

Das erworbene Grundstück mit einer bebaubaren Fläche von mehr als 35.000 Quadratmetern verfügt bereits über einen Gleisanschluss an das Netz der DB.“ Außerdem habe noch ein weiterer Aspekt eine große Rolle gespielt, so Baer weiter: „Die Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung in Herne war und ist sehr partnerschaftlich und kooperativ. Gleichzeitig sind wir überzeugt, in Herne und Umgebung qualifiziertes Fachpersonal zu finden.“ Gesucht werden insbesondere Elektriker und Mechaniker für die Instandhaltung der Züge. Bewerbungen sind weiterhin möglich. „Die Anzahl der Arbeitsplätze wird mit zunehmendem Umfang der Instandhaltungsaufgaben steigen“, heißt es von Stadler.

Full-Service-Werkstatt

Bei der Niederlassung handelt es sich um eine „Full Service-Werkstatt“. Das bedeutet, dass hier alle Arbeiten der Instandhaltung gemacht werden können. Dabei muss es sich nicht zwangsläufig um Produkte der Stadler Pankow GmbH handeln, auch Fahrzeuge anderer Hersteller können hier gewartet und falls nötig repariert werden. Damit die Personenzüge im richtigen Glanz erscheinen, sollen die Züge hier auch ihre Außenwäsche bekommen.

Aktuell wurde die Planung des Gebäudes abgeschlossen, sodass nun die Vergabe der Bauleistungen an Baufirmen erfolgen kann. Die Bauarbeiten sind für das dritte Quartal dieses Jahres geplant, damit dann Ende nächsten Jahres die ersten Züge in die Werkstatt einfahren können.

Anja Gladisch

 

Herne im Aufwind

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Viele Projekte stehen in den Startlöchern: Der Tiefkühllogistiker „Nordfrost“ beginnt im November im Gewerbegebiet Unser Fritz mit den Bauarbeiten für seinen neuen Standort. Der Schweizer Schienenfahrzeughersteller Stadler will demnächst ein Wartungswerk auf dem ehemaligen Bergwerksgelände General Blumenthal in Wanne-Süd errichten. Und die Eröffnung der 80 Millionen Euro teuren UPS-Erweiterung auf Friedrich der Große steht wohl kurz bevor. Drei von vielen Beispielen.

Wirtschaft schaut auf Herne

Externe Projektentwickler schauen auf Herne: Zahlreiche Firmen wollen in unserer Stadt investieren und suchen nach einem günstigen Areal. „Wir haben so viele Anfragen nach Flächen, dass wir sie nicht alle bedienen können“, sagt Holger Stoye, frisch gebackener Chef der Herner Wirtschaftsförderung. Die derzeit herrschende emsige Bautätigkeit hat Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt. Der einzelne Bürger und die große Stadtverwaltung müssen sich mit der gleichen Situation abfinden: Es ist schwer, Handwerksbetriebe zu bekommen.

Dieser Artikel ist auch in der Druckausgabe inherne 3/18 nachzulesen.

Und die Arbeitslosenzahlen sinken. Im Juni 2015 lagen sie noch bei 13,8 Prozent, drei Jahre später waren es rekordverdächtige 10,8 Prozent. „Das liegt zu zwei Dritteln an der positiven konjunkturellen Lage“, sagt Stoye, „und zu einem Drittel speziell an Herne. Weil unsere Stadt ihre Chancen nutzt.“

  • Schloss-Campus Herne: der geplante Büro- und Dienstleistungspark in Baukau.

Konjunkturmotor kommt auf Touren

Der Konjunkturmotor kommt auf Touren, dafür sprechen viele erfreuliche Zeichen. Stoye: „Ein positives Signal ist die branchenübergreifende Investitionsbereitschaft von Firmen im Handwerk und im produzierenden Mittelstand. Auch die Logistiker hätten gerne mehr, alle hätten gerne einen Schlag mehr.“ Der Wohnungsbau boomt, die „Lebensmittler“ von Aldi über Rewe bis hin zu Lidl lassen sich an neuen Standorten nieder oder investieren in bestehende Niederlassungen.

Die Herner City gibt rege Lebenszeichen von sich. Dort steht das WAZ-Medienhaus am Robert-Brauner-Platz vor der Eröffnung, das im gleichen Haus untergebrachte Café Extrablatt hat bereits erfolgreich Premiere gefeiert. Der Robert-Brauner-Platz soll, so der Wille des Rates, verschönert werden. Für das große Ex-Hertie-Gebäude gibt es Licht am Ende des Tunnels. Nach der Sanierung des City-Centers sollen die Leerstände dort der Vergangenheit angehören.

Wirtschaft ist viel Psychologie

Oberbürgermeister Dr. Frank Dudda zeigt Gästen in seinem Büro oft eine Herne-Karte auf einem großen Bildschirm. Darauf abgebildet sieht man die zahlreichen Wirtschaftsprojekte, die wie Pilze aus dem Boden schießen. WFG-Chef Stoye wiederum legt seinen Besuchern eine Infokarte vor, auf der neben den Standortvorteilen ebenfalls große und kleinere Projekte eingetragen sind. Bei den geht es darum, ansteckende Begeisterung für ein aufwärtsstrebendes Herne zu entfachen. „Wirtschaft ist ganz viel Psychologie und ganz viel Vertrauenssache − neben dem Faktor, dass sich alles rechnen muss“, sagt Stoye. Von ganz allein tut sich wenig, Stadt und Wirtschaftsförderung müssen einladend wirken. Erklärend greift Stoye auf eine Fußballmetapher zurück: „Man muss sich selbst für den Markt öffnen. Wenn man sich nicht selber als Spieler anbietet, rutscht man auch nicht in die Mannschaftsaufstellung rein.“ Und er betont: „Herne hat einen Oberbürgermeister, der Impulse setzt. Er ist ein Chancensucher. Und wir von der WFG müssen die Ermöglicher sein. Wir müssen versuchen, Entwicklung zu ermöglichen.“

Heureka! – das Fakt-Projekt

Und so kommt das ambitionierte Fakt-Projekt wohl nicht von ungefähr nach Herne: Auf dem ehemaligen RAG-Gelände am Shamrockring entsteht ein großes Wohn- und Geschäftsquartier   „Heureka! Da hat wirklich einer was für Herne getan“, ist Stoye begeistert und meint dabei den Investor Hubert Schulte-Kemper. „Ich glaube, dass man sagen kann: Das ist das wichtigste Projekt in der Stadt, weil es in der Quantität der Arbeitsplätze so bedeutungsvoll ist. Wir werden eine Quartiersqualität bekommen, die wirklich neu ist.“

Ein ganz neues Quartier entsteht auch an der Forellstraße in Baukau. Das Unternehmen LIST Develop Commercial aus Oldenburg verwirklicht dort ein Wohn-, Handels- und Dienstleistungszentrum. „An dem Projekt kann man hervorragend ableiten, dass Herne ein attraktiver Standort für Investitionen ist. Das heißt auch, dass die Wirtschaft an den Standort glaubt“, sagt Stoye. Im „Dienstleistungspark Strünkede” entsteht im Bereich „Am Lackmannshof” der „Student Park” mit einem Investitionsvolumen von 30 Millionen Euro. Dieses Wohnheim mit seinen 414 Appartements für internationale Studierende ist ein Projekt, das die City mit einem kreativen, jungen Publikum bereichern wird.

Erstaunliche Entwicklungen

In dieser positiven Stimmungslage zeigen sich auch erstaunliche Entwicklungen, die für Herne ganz neu sind: „Herne ist ein klassischer Bürostandort im Ruhrgebiet“, sagt Stoye. „Aber wir verzeichnen eine immer geringere Zurückhaltung auf dem hiesigen Büromarkt. Und das ist ein sehr gutes Zeichen.“ Nicht nur die Privatwirtschaft, auch die Gesellschaft allgemein erwartet, dass eine Stadt mitinvestiert und mitentwickelt. Stoye: „Die Stadt fasst Defizite an oder Baulücken … und die Privatwirtschaft geht in Vorleistung, zieht nach oder ist im Gleichtakt.“ Beide Seiten profitieren voneinander. So wie der Robert-Brauner-Platz, wenn er dann mal modernisiert wird, mit dem WAZMedienhaus, dem „Extrablatt“ oder dem Hertie-Haus in Wechselwirkung tritt.

Ähnlich sind die Investitionen im Gysenberg-Park (6 Millionen Euro) und ins Parkhotel (1,5 Millionen) zu sehen. Ein bedeutender Baustein der öffentlichen Investitionen ist ebenfalls die Schulmodernisierung. Wichtig für Herne im Ruhrgebiet: „die Aktivierung des internationalen Geschäfts“. Und da denkt Stoye an Russland, China und die Türkei und an die neue Seidenstraße. „China bietet viele Chancen für deutsche Unternehmen. Wir müssen uns nur Gedanken machen, in welcher Weise wir sie für uns nutzbar machen. ”

Veränderungen zulassen

Bei all den positiven Trends warnt Stoye auch vor zu viel Euphorie und einer zu hohen Erwartungshaltung. Er erinnert an die Rahmenbedingungen einer dichtbesiedelten Stadt, die aus dem Strukturwandel kommt. Auf seiner Liste steht dieser Wunsch ganz oben: „Eine Stadt muss den Mut aufbringen, Veränderungen zuzulassen.“ Ein Beispiel: Wenn das „Extrablatt“ auf den Robert-Brauner-Platz zieht, bedeutet das für die Anwohner eine höhere Geräuschkulisse am späten Abend – aber für die Stadtgesellschaft die Belebung der City. Stoye weiter: „Ich habe den Wunsch, dass wir die Chancen, die uns angeboten werden, auch nutzen können.“

Horst Martens

 

Wasser für die Jungbäume

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Die Hitze setzt Menschen, Tiere und Pflanzen heftig zu. In allen vier Stadtteilen ist der Fachbereich Stadtgrün täglich unterwegs, um Jungbäume zu bewässern. 40.000 Liter werden täglich verbraucht, um 450 Jungbäume das notwendige Nass zum Überleben zukommen zu lassen.

Tanja Laube, stellvertretende Revierleiterin von Stadtgrün in Eickel, ist gerade mit ihrem Trecker unterwegs. Die Maschine zieht einen Anhänger, auf dem ein 1.000-Liter-Tank platziert ist. Laube fährt bis auf sechs Meter an das Bäumchen heran, dann wickelt sie den Schlauch ab und tränkt den Baum. „Für eine Tour bin ich eine Stunde unterwegs.“ Dann muss die Fahrerin zu einem Standrohr der Feuerwehr, um den Tank wieder aufzufüllen. Mehr als acht Stunden am Tag ist sie im Einsatz. „Wir Kollegen wechseln uns täglich ab“, sagt Laube, „bei der Arbeit herrscht eine unheimliche Hitze, hinzu kommt dann noch die Rappelei mit dem Traktor.“ Das hält man nur einen Tag aus.

  • Wasser für die Jungbäume: Tanja Laube rollt den Schlauch ab und zielt mit dem Wasserstrahl in die Bäume – auf Wunsch des Fotografen. ©Thomas Schmidt, Stadt Herne

Alte Bäume kommen mit der Trockenheit klar

Gerade erst hat die Wasserversorgung Herne Stadtgrün 5.000 qm Wasser gespendet. „Von dem Angebot können wir wahrscheinlich noch im nächsten Jahr zehren“, sagt Thilo Sengupta, stellvertretender Leiter des Fachbereichs Grün. Viel kostenintensiver als das Wasser ist der Einsatz an Maschinen und Personal. Von der Idee, auch die erwachsenen Bäume zu gießen, hält Thilo Sengupta nicht viel. „Die alten Bäume kommen mit der Trockenheit klar. Die Wurzeln gehen tief bis zu einem wasserführenden Bereich.“ Außerdem ist der Boden am Wurzelbereich so verdichtet, so dass kein Wasser versickern kann. „Das Gießen hat dann eher eine Alibifunktion. Dem Baum selbst bringt es nicht viel.“ Gilt aber nur für ausgewachsene Exemplare.

Rasen wässern ist Verschwendung

Auch Rasen gießt die Stadt nicht, deshalb haben die Grasflächen in den Parks ihre schöne grüne Farbe verloren und ein eher graues Gelb angenommen. „Da würden wir ja riesige Mengen an Wasser einsetzen, wenn wir auch den Rasen noch wässern würden“, meint Sengupta. Hohe Kosten, geringer Nutzen: Beim nächsten ausgiebigen Regen lässt das Gras wieder aus. Auch Privatleuten rät er vom Wässern des Rasens ab: „Im Grunde müssten Sie den Rasen komplett unter Wasser setzen, damit es hilft.“

Horst Martens

Richtfest: Mietshäuser „Am Anger“ gut im Zeitplan

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Der Richtkranz wehte an einem der vier Rohbauten an der Castroper Straße 120 bis 126. Viele der zukünftigen Mieter und Oberbürgermeister Dr. Frank Dudda waren auf Einladung der Herner Gesellschaft für Wohnungsbau, HGW, am Montag, 30. Juli 2018, gekommen, um das Richtfest zu feiern. Vier Mehrfamilienhäuser errichtet die HGW im neuen Baugebiet mit dem Namen „Am Anger“.

  • „Vier Gewinnt!“ hat die HGW ihre vier neuen Mietshäuser genannt. ©Thomas Schmidt, Stadt Herne

Zentral und im Grünen

Dort sollen, mit Blick ins Grüne, im September 2019, 28 Wohnungen mit je 2,5 bis 4,5 Zimmern fertig sein. Mit durchschnittlich 9,75 Euro pro Quadratmeter gehören sie zu den höheren Preislagen in Herne, bieten dafür aber einen Blick ins Grüne und barrierefreies Wohnen. „Zentrales Leben im Grünen, das ist eine weitere Perle in der  Wohnbau-Entwicklung der Stadt. Derartige Bauvorhaben helfen mit, das Bild der Stadt zum Positiven zu verändern“, sagte Dr. Dudda. Im Bereich hinter den Häusern sollen 16 Einfamilienhäuser entstehen. Außerdem soll ein Landschaftspark angelegt werden, mit Spazierwegen und zusätzlichen Pflanzen.

Tatsächlich würden die Wohnungen auch Interessenten aus den Nachbarstädten anziehen. Oder Menschen zurück nach Herne locken, die vor Jahren einmal weggezogen sind, berichtet Thomas Bruns, Geschäftsführer der HGW. 25 der 28 Wohnungen hat die HGW bereits vermietet. Dabei wird es noch über ein Jahr dauern, bis die ersten Mieter einziehen können.

Bau liegt gut im Zeitplan

„Von der Idee bis zum Einzug dauert es etwa viereinhalb Jahre. So ist das, wenn man in hoher Qualität bauen will“, so Bruns. Für die HGW als kommunales Wohnungsunternehmen sei es wichtig, auch kostenbewusst zu bauen. Die Tatsache, dass viele Handwerker derzeit volle Auftragsbücher haben und dass die Kosten steigen, führten dazu, dass die Suche nach dem passenden Handwerker mitunter länger dauere. Dennoch liegt der Bau voll im Zeitplan. Allerdings: Die Gesamtkosten stehen noch nicht fest, weil noch nicht alle Aufträge vergeben wurden. Angepeilt hat die HGW rund acht Millionen Euro für die vier Gebäude.

Der bauleitende Architekt Heribert Langer sprach dann den Richtspruch, bevor er gemeinsam mit Bruns und Dr. Dudda in traditioneller Weise Gläser zerschellen ließ und Nägel in einen Balken einschlug.

Nina-Maria Haupt

STEAG und Siemens unterzeichnen Vertrag

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Die Projektgesellschaft STEAG GuD Herne GmbH hat mit der Münchener Siemens AG den schlüsselfertigen Bau und die langfristige Wartung des geplanten Gas- und Dampfkraftwerks (GuD) am Standort Herne vereinbart. Die Verträge zwischen der Projektgesellschaft und der Siemens Division Power & Gas wurden am Dienstag, 31. Juli 2018, in Herne unterzeichnet. Die Investitionssumme liegt im mittleren dreistelligen Millionenbereich.

Die Realisierung des Projekts steht unter anderem noch unter dem Vorbehalt der behördlichen Genehmigungen. „Wir sind überzeugt, dass Siemens der richtige Partner für dieses wichtige und zukunftsweisende Projekt ist. Siemens besitzt – und das wissen wir aus der erfolgreichen Zusammenarbeit bei früheren Projekten – eine exzellente Expertise als Kraftwerksbauer“, sagt Joachim Rumstadt, der Vorsitzende der Geschäftsführung der Essener STEAG GmbH. „Das ist eine gute Nachricht für den Energie-Standort Herne und das Ruhrgebiet.“

Als Generalunternehmer errichtet Siemens das geplante GuD-Kraftwerk mit einer elektrischen Leistung von über 600 Megawatt (MW); zusätzlich sollen 400 MW Dampf ausgekoppelt werden. Der Gesamtnutzungsgrad des Brennstoffs Erdgas steigt so auf über 85 Prozent. Die Schlüsselkomponenten werden in Deutschland gefertigt. Die Dampfturbine sowie der Generator kommen aus Mülheim/Ruhr, die H-Klasse Gasturbinen aus dem Gasturbinenwerk Berlin.

„Wir freuen uns, dass wir in einem schwierigen Marktumfeld dieses Projekt gewinnen konnten“, sagte Willi Meixner, CEO der Siemens Division Power & Gas. „Das zeigt auch, dass unsere Strategie greift, in enger Partnerschaft mit unseren Kunden gemeinsam Projekte zu entwickeln. Das neue GuD-Kraftwerk in Herne wird, so wie es in der Spezifikation technisch beschrieben ist, eine der effizientesten, umweltfreundlichsten und außerdem leisesten Anlagen der Welt sein und leistet einen wichtigen Beitrag zur grünen Infrastruktur im Ruhrgebiet.

Herne ist der zentrale Einspeisepunkt für das Fernwärmenetz der STEAG Fernwärme GmbH. Der aktuelle Sachstand: Die STEAG GuD Herne GmbH hat kürzlich das sogenannte Vorbescheidverfahren bei der Bezirksregierung in Arnsberg eingeleitet. Deren endgültige Genehmigung wird Mitte 2019 erwartet. Dann soll auch der endgültige Baubeschluss für das GuD-Kraftwerk fallen. Parallel zum Genehmigungsverfahren werden bereits im Herbst vorbereitende Maßnahmen auf dem STEAG-Gelände in Herne für die Einrichtung des Baufeldes stattfinden – dazu gehören der Rückbau von kleineren Gebäudeteilen und Tiefbauarbeiten für die Entwässerung.

Für beide Partner gilt es, eine wichtige Frist einzuhalten: Spätestens Ende Dezember 2022 soll das GuD-Kraftwerk im kommerziellen Dauerbetrieb sein. Nur dann profitiert es von den Fördermitteln, die das Kraft-Wärme-Kopplungsgesetz (KWKG) für solche hocheffizienten und emissionsarmen Anlagen vorsieht.

Herne hat größten Zuwachs an Ausbildungsplätzen

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In Herne gibt es in diesem Jahr deutlich mehr Ausbildungsplätze als im vorigen Jahr. So zählte die IHK Mittleres Ruhrgebiet einen Zuwachs von 52 Prozent der geschlossenen Ausbildungsverträge. Damit ist Herne laut Statistik der IHK (Industrie- und Handelskammer) Spitzenreiter in NRW. Damit bekommen viele Jugendliche in Herne eine Zukunftsperspektive.

  • Gute Nachrichten brachten Kerstin Groß (links) und Erik Weik (Zweiter von links) von der IHK mit. ©Nina-Maria Haupt, Stadt Herne

Für junge Menschen ein gutes Signal

294 neue Ausbildungsverträge haben Herner Unternehmen mit jungen Menschen in 2018 geschlossen. Vor einem Jahr waren es noch 193 gewesen. Im gesamten IHK-Bezirk, zu dem außer Herne auch Bochum, Witten und Hattingen gehören, gab es einen Zuwachs von 16 Prozent (1512 neue Ausbildungsverträge im Vergleich zu 1302 im Sommer 2017).

„Herne und die Kreishandwerkerschaft, die Arbeitsagentur und die IHK legen großen Wert auf die Ausbildung. Es ist auch der superaktive Oberbürgermeister, der einen großen Wert auf die Ansiedlung von Unternehmen legt“, so erklärt Erik Weik, Geschäftsführer der IHK Mittleres Ruhrgebiet, Hernes Raketenstart in der Statistik. Für junge Menschen bedeutet diese Entwicklung 101 zusätzliche Chancen. Aber auch für die gesamte Wirtschaft ist das ein positives Signal. „Das ist ein Zeichen dafür, dass die Betriebe wieder positiv in die Zukunft blicken. Und es ist ein Signal an die jungen Menschen: Wenn ihr Zukunft wollt, müsst ihr Herne nicht verlassen.“

Gemeinsamer Erfolg des Bündnisses für Arbeit

Oberbürgermeister Dr. Frank Dudda freut sich sehr über den gemeinsamen Erfolg: „Die zusätzlichen Ausbildungsplätze sind ein Zeichen, dass es funktioniert, wenn sich viele Beteiligte zusammen tun und gemeinsam an einem Thema arbeiten.“ Dr. Dudda lobt die enge Zusammenarbeit im Herner Bündnis für Arbeit, wo IHK, Kreishandwerkerschaft, Arbeitsagentur, der Stabstelle Arbeitsmarkt und Ausbildung der Stadt Herne eng mit Unternehmen zusammenarbeiten.

„Wichtig ist, dass wir eine Trendwende geschafft haben. Lange gab es in Herne immer weniger Ausbildungsplätze, jetzt werden es mehr. Es geht darum, Begeisterung bei den Unternehmen zu verbreiten und nicht mehr vorwiegend auf die Probleme zu schauen“, betont IHK-Kompetenzfeld-Managerin Kerstin Groß. Die Herner Erfolge sind das Ergebnis vieler kleiner und größerer Aktionen, die das Bündnis für Arbeit auf den Weg gebracht hat. Dazu gehören der eigene Wagen der IHK auf dem Kirmesumzug, das Azubi-Speed-Dating, das von der Arbeitsagentur intensiv unterstützt wurde, die Ausbildungsbotschafter in Schulen und viele Besuche des Bündnisses bei Arbeitgebern.

Start in die Ausbildung noch in diesem Jahr möglich

Für Bewerber bedeutet der starke Zuwachs an Ausbildungsverträgen, dass sie in diesem Jahr bessere Chancen auf einen Ausbildungsplatz haben, als in den vorigen Jahren. Allerdings gibt es in Herne nach wie vor weniger Stellen als Bewerber. Für alle die, die noch keinen Ausbildungsvertrag unterschrieben haben, ist es aber noch lange nicht zu spät. Auch in den kommenden beiden Monaten können sie noch Verträge mit Unternehmen schließen und noch in diesem Jahr starten.

Nina-Maria Haupt

Neue Höfe Herne: Baustart am ehemaligen Hertie-Gebäude

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Das Stadtentwicklungsprojekt für die Innenstadt, die Realisierung der „Neuen Höfe Herne“ am Robert-Brauner-Platz, nimmt Gestalt an. Am Montag stellte die Landmarken AG als Projektentwickler die ersten beiden Mieter für die Obergeschosse in dem ehemaligen Kaufhaus vor. Mit der FläktGroup, einem führenden Unternehmen im Bereich Lufttechnik und dem Anbieter flexibler Bürolösungen Regus werden im Jahr 2020 zwei renommierte und zugleich sehr innovative Unternehmen in die Neuen Höfe ziehen. Zudem werden im Herbst 2018 die Bauarbeiten beginnen.

  • Dr. Frank Dudda und Thomas Binsfeld beginnen symbolisch mit dem Umbau. ©Nina-Maria Haupt, Stadt Herne


Die Tinte auf dem Mietvertrag ist gerade erst trocken: Rund 4.600 m² Bürofläche wird die FläktGroup Deutschland GmbH im 3. und 4. OG und teilweise im 1. OG der „Neuen Höfe Herne“ beziehen. Damit ist bereits über die Hälfte aller verfügbaren Flächen im Gebäude vermietet, denn mit Regus übernimmt ein weiteres, hoch innovatives Unternehmen rund 1.800 m² Mietfläche im 2. OG. Europas führender Co-Working-Anbieter, der über seine weltweit verteilten Business Center flexible Bürolösungen anbietet, wird an dem zentralen Standort in der Herner Innenstadt einen modernen Co-Working-Space einrichten. Die Cubion Immobilien AG war bei der Anmietung beratend tätig.

„Wir freuen uns, mit zwei so renommierten Mietern im Rücken den Startschuss für die Entwicklung der neuen Höfe zu geben“, sagt Thomas Binsfeld, Mitglied der Geschäftsleitung der Landmarken AG und ergänzt: „Für das Erdgeschoss und das Basement laufen konkrete Gespräche mit Einzelhändlern und Gastronomen, die durch die Vermietung der Büroflächen nun noch mal beflügelt werden.“ Damit diese und weitere Mieter im Jahr 2020 auch einziehen können, werden schon in diesem Herbst die Bauarbeiten beginnen.

Der Umbau beginnt

Los geht es mit den genehmigungsfreien Rückbauarbeiten im ehemaligen Kaufhaus. Das bedeutet, dass neben der Schadstoffsanierung zunächst alle nichttragenden Einbauten und die gesamte technische Gebäudeausstattung zurückgebaut werden. Das Tragwerk bleibt von den Arbeiten unberührt. „Mit Abschluss der Entkernung, voraussichtlich im 1. Quartal 2019, wird das Gebäude auf den Rohbauzustand zurückgebaut sein“, sagt Projektleiterin Nadine Krotscheck. Die danach folgenden Umbaumaßnahmen werden mit Rohbau- und Fassadenarbeiten beginnen. Von oben werden zwei Lichthöfe in das Bestandsgebäude geschnitten, die den „Neuen Höfen“ nicht nur Helligkeit, sondern auch ihren Namen geben. In enger Abstimmung mit dem Denkmalschutz erfolgt die komplette Erneuerung der Fassade, wobei die charakteristischen Lamellen wie in den 60er Jahren wiederhergestellt werden, allerdings schmaler und weniger tief als heute. Im Anschluss können die Ausbauarbeiten beginnen, die in Abstimmung mit den Mietern stattfinden werden.

Erfreut zeigt sich auch Hernes Oberbürgermeister Dr. Frank Dudda: „Wir arbeiten intensiv an einer Revitalisierung der Herner Innenstadt. Das Landmarken-Projekt mit seiner herausragenden Architektur leistet hier einen wesentlichen Beitrag.“ Mit dem Konzept „Neue Höfe Herne“ hatte die Landmarken AG gemeinsam mit HPP Architekten im Jahr 2016 den städtischen Wettbewerb zur Entwicklung des ehemaligen Hertie-Kaufhauses gewonnen. Das seit 2009 leerstehende Handelsgebäude wird in eine zukunftsfähige Immobilie mit verschiedenen Nutzungen verwandelt und damit den Robert-Brauner-Platz sowie die ganze Innenstadt beleben.


Riesige Werbefläche am Kraftwerk in Herne

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Es sind beeindruckende Bilder von drei Industriekletterern, die in schwindelerregender Höhe und bei weit über 30 Grad Celsius Außentemperatur an der Fassade des Kesselhauses des Blocks vier in Herne öffentlichkeitswirksam ihre Arbeit verrichten. Sie montieren aus hunderten von Einzelteilen 43 Buchstaben – und damit eine der größten Werbeflächen Deutschlands.

  • Industriekletterer bringen einen Werbeslogan am Kesselhaus an, so gross wie ein Hockeyfeld. foto: copyright marco stepniak

Das Kesselhaus hat eine Höhe von 110 Metern und ist eine weithin sichtbare Landmarke im nördlichen Ruhrgebiet, auf der demnächst “Wir sorgen für sichere Energie. Jetzt und auch in Zukunft. www.steag.com“ zu lesen ist. Doch bis es soweit ist, gibt es noch einiges zu tun: Die Fläche hat mit ihren Ausmaßen von 32 mal 48,6 Metern die Größe eines Eishockeyfeldes. Damit alles reibungslos klappt, wurden drei Industriekletterer der Firma RheinAlpin engagiert, die diese Arbeit vom Dach des Kesselhauses erledigen. 14 Tage sind dafür angesetzt. Nach und nach werden die einzelnen Buchstaben mit einer Versalhöhe von 4,4 Metern angebracht. Die Versalhöhe beschreibt die Höhe eines Großbuchstabens des jeweiligen Schrifttyps. Jeder der 43 Einzel-Buchstaben wurde aus 4 mm starken Aluminium-Verbundplatten gefertigt und besteht aus mehreren Einzelteilen. Die Höhe und die Größe der Fläche sorgen dafür, dass der STEAG-Slogan alleine von den Autobahnen A43 und A42 für rund 90.000 Fahrzeuge pro Tag gut zu sehen ist. „Damit platzieren wir unseren Slogan an einem der frequentiertesten Orte im Ruhrgebiet und bauen so Bekanntheit für unsere Marke auf“, sagt Christoph Dollhausen, Leiter Marketing der STEAG GmbH.

Azubis boxen sich durch

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„Box dich durch“, unter diesem Titel haben Industrie- und Handelskammer (IHK) und Kreishandwerkerschaft neue Auszubildende auf die Cranger Kirmes eingeladen.

  • Sie werden sich durchboxen – die Azubis von IHK und Kreishandwerkerschaft. ©Nina-Maria Haupt, Stadt Herne

„Wer sich in Herne durchboxt, der schafft es überall“, begrüßte Oberbürgermeister Dr. Frank Dudda die 14 Auszubildenden, die sich am Montag, 6. August 2018, in der Boxbude „Fight Club“ auf der Cranger Kirmes versammelt hatten. „Gut, dass Sie nicht versuchen, hier das schnelle Geld zu machen, sondern das wahre Leben meistern. Eine Ausbildung ist harte Arbeit“, lobte er die neuen Azubis.

Kombination aus Ernst und Spaß

„Die Aktion ist eine gute Kombination aus Ernst und Spaß: Kirmes ist Spaß, im Leben muss man sich manchmal durchboxen. Die Kombination aus Spaß an der Arbeit und Ernst im Berufsleben beizubehalten, ist wichtig“, fand auch Eric Weik, Geschäftsführer der IHK Mittleres Ruhrgebiet.

Für die jungen Menschen war die Aktion eine Möglichkeit, einander kennen zu lernen und erste Kontakte zu knüpfen zu Leuten, die ebenfalls in diesem Jahr in die Ausbildung starten. Die 20-jährige Julia Hainbuch zum Beispiel: „Ich habe in meiner Schulzeit selbst geboxt. Und auch in der Schule musste ich mich durchboxen, um meinen Abschluss zu machen. Heute möchte ich Anschluss finden, andere Azubis kennen lernen.“ Zwar macht sie in Herne ihre Ausbildung zur Mediengestalterin, wohnt aber in Bochum und zur Berufsschule muss sie nach Gelsenkirchen fahren. Da kam der gemeinsame Kirmesbummel mit den anderen Neu-Azubis gerade recht.

Beinahe gewonnen

In den Boxring getraut hat sich dann aber doch keiner der jungen Menschen. Und das, obwohl Boxbuden-Besitzer Charly Schultz mit tausend Euro lockte, wenn jemand seine Profiboxer k.o.-schlagen würde. Schultz stammt aus einer Schausteller-Familie, wie er erzählte. Früher war er Profi-Boxer, absolvierte aber auch eine Ausbildung zum Kürschner. Als die Arbeit mit Pelzen immer weniger Perspektiven bot, beschloss er, zurück ins Schausteller-Leben zu gehen und kaufte die Boxbude.

Dr. Dudda nutzt die Gelegenheit und zog die Boxhandschuhe an. Angeleitet von Schultz machte er ein paar Schläge. „Mir war leider zu heiß, sonst hätte ich den Kampf gewonnen“, so der Oberbürgermeister augenzwinkernd.

Nina-Maria Haupt

Schon bei der Grundsteinlegung sind alle Wohneinheiten vermietet

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Wenn noch vor der Grundsteinlegung alle Einheiten in einem exklusiven Wohnquartier bereits vermietet sind, dann hat der Bauherr alles richtig gemacht. Die Wohnstätten Wanne-Eickel eG hat am Freitag, 10. August 2018, den Grundstein für das Albert-Schweitzer-Carré gelegt. Auf dem ca. 11.000 Quadratmeter großen Areal an der Eichendorff/Fritz-Reuter-Straße in Röhlinghausen entstehen bis Ende 2020 unter anderem 85 barrierefreie Wohnungen, darunter 17 Penthouse-Wohnungen, und sechs Doppelhaushälften.

„Alle Wohneinheiten sind bereits vermietet. Wir hatten zahllose Anfragen, obwohl wir keine Werbung gemacht haben“, freut sich der Vorstand von Hernes größter Wohnungsgenossenschaft, die 27 Millionen Euro in dieses Projekt investiert. Hernes Oberbürgermeister Dr. Frank Dudda lobte bei der Grundsteinlegung: „Ich gratuliere dem Vorstand der Genossenschaft Wohnstätten Wanne-Eickel zu dieser besonderen Baumaßnahme, die mit diesem Investitionsvolumen zu einem Leuchtturmprojekt unserer Stadt wird. Und die grüne Ausrichtung des Siedlungskonzepts greift das grüne Leitbild unserer Stadt auf, das wir bei der Stadtentwicklung seit einiger Zeit in den Fokus rücken.“

  • ©Foto: Philipp Stark, Stadt Herne

Wo früher die Albert-Schweitzer-Schule und später das IGZ MediaTEC standen, sollen im kom-menden Jahr die ersten Mieterinnen und Mieter einziehen. Der Vorstand der Genossenschaft: „Mit dem Projekt geben wir ein klares Bekenntnis zum Wohnstandort Wanne-Eickel ab.“ Die enorme Nachfrage nach einem neuen Zuhause begründet die Wohnstätten eG auch damit, dass alle neuen Mieter ein Mitspracherecht bei der individuellen Wohnungsausstattung hatten.

Ein Wohnquartier für etwa 170 Menschen
Das neue Albert-Schweitzer-Carrè ist als Wohnquartier für etwa 170 ältere Menschen, Alleinstehende, Paare und Familien gedacht. Vorgesehen sind Wohnungen mit einer Größe von etwa 60 bis über 100 Quadratmetern, Der Mietpreis liegt zwischen 7,80 und 8,30 Euro pro Quadratmeter. Dazu kommen die sechs familienfreundlichen Doppelhaushälften sowie das Albert-Schweitzer-Haus mit zwei ambulant betreuten Senioren-Wohngemeinschaften mit jeweils zehn Plätzen für demenziell Erkrankte, für die die Genossenschaft die Caritas Herne als Kooperationspartner gewinnen konnte. Im Albert-Schweitzer-Haus sind kleine Wohnungen für Angehörige der Wohngruppenbewohner vorgesehen.

Eine lebensbejahende Architektur
Die ersten Erdarbeiten auf dem Gelände im Herzen von Röhlinghausen haben im November 2017 begonnen. Zurzeit entstehen auf der Großbaustelle die ersten Mehrfamilienhäuser. Entworfen hat das gesamte Quartier das renommierte Bochumer Architekturbüro „Tor 5“, das die von der Genossenschaft geforderte „lebenbejahende Architektur mit einem ausgewogenen Verhältnis aus Begegnungs- und Rückzugsräumen“ perfekt umgesetzt hat. Hernes Stadtrat und Baudezernent Karlheinz Friedrichs bewertete das anspruchsvolle Neubauprojekt bei der Grundsteinlegung so: „Was hier entstehen wird, ist für mich eine wegweisende Architektur im Städtebau. So stellen wir uns eine zukünftige Quartiersentwicklung in Herne vor.“
Die Grundsteinlegung wurde am Freitag, 10. August 2018, mit etwa 300 Gästen gefeiert. Dazu gehörten neben dem Herner Oberbürgermeister und dem Baudezernenten auch Architekten, Fachingenieure, Handwerker und viele der zukünftigen Mieterinnen und Mieter. Für Musik sorgte der Knappenchor „Consolidation“, nach dem offiziellen Teil gab es, wie es sich im Herzen des Ruhrgebiets gehört, Köstlichkeiten vom Grill.

Ausbildung und Studium bei der Stadt Herne

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Eine Ausbildung bei der Feuerwehr  oder lieber ein juristisches Studium? Eine Verwaltungs-Ausbildung oder lieber Gärtner oder Notfallsanitäter werden? Informatik oder Soziale Arbeit? Die Stadt Herne sucht für 2019 Auszubildende für verschiedene Berufe und Studierende sowie Bewerber für Duale Studiengänge, die Ausbildung und Studium kombinieren.

Zum 1. April 2019 beginnen die Ausbildungen bei der Feuerwehr für Brandmeisteranwärter/innen und Brandoberinspektor/innen. Bewerbungsschluss ist Samstag, 29. September 2018.

Am 1. September 2019 beginnen Studierende auf den Bachelor of Laws – gehobener Verwaltungsdienst, Studienschwerpunkt Jura; Bachelor of Arts – gehobener Verwaltungsdienst, Studienschwerpunkt Verwaltungsbetriebswirtschaft; Bachelor of Science – e-Government und das Duale Studium Soziale Arbeit. Bewerbungen für diese Studiengänge müssen bis zum Samstag, 6. Oktober 2018 bei der Stadt Herne eingegangen sein.

Ebenfalls zum 1. September 2019 starten die Ausbildungen für Stadtsekretäranwärter/-innen und Verwaltungsfachangestellte. Die Bewerbungsfrist endet am Samstag, 20. Oktober 2018.

Wer Fachinformatiker/-in Fachrichtung Systemintegration oder Anwendungsentwicklung, Fachangestellte/r für Medien- und Informationsdienste, Fachkraft für Veranstaltungstechnik, Vermessungstechniker/-in, Geomatiker/-in, Straßenbauer/-in oder Gärtner/in werden möchte, muss sich bis zum Samstag, 27. Oktober 2018 bewerben. Die Ausbildung beginnt auch am 1. September 2019.

Für Notfallsanitäter/innen geht die Ausbildung am 1. Oktober 2019 los, die Bewerbungen müssen bis zum Samstag, 27. Oktober 2018 vorliegen.

Mehr Informationen zu den Berufen, der Ausbildung und die Online-Bewerbung gibt es auf der Internetseite der Stadt Herne www.ausbildung-zum-aufstieg.de. Außerdem sind dort Ansprechpartner für Fragen rund um Bewerbung und Ausbildung zu finden. Wer per Post mit dem Ausbildungsteam in Kontakt kommen möchte, schreibt an: Oberbürgermeister der Stadt Herne, Fachbereich Personal und Zentraler Service (12/3), Postfach 10 18 20, 44621 Herne.

Eine Party für Europaplatz und U-Bahnstation

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Bei strahlendem Spätsommerwetter hat die Stadt Herne ein zentrales Projekt für die Aufwertung der Herner Innenstadt gewürdigt. Am Dienstag 28. August 2018, hatte die Stadtverwaltung zur Baustellenparty auf den Europaplatz vor das LWL-Museum für Archäologie geladen, um die Vorfreude auf eine überarbeitete Station der U35-Campuslinie und eine Platzfläche zu steigern, die eine attraktive Visitenkarte für die City werden.

„Wir zeigen mit dieser Maßnahme die Stärke der Stadt“, sagte Oberbürgermeister Dr. Frank Dudda auf der Veranstaltung, zu der auch zahlreiche Bürgerinnen und Bürger gekommen waren. In der Verteilerebene der Station sind die Wände bereits vorbereitet für die künftige Gestaltung. Dort werden Motive aus ganz Herne zu sehen sein, damit Gäste gleich den richtigen Einblick von Hernes Schokoladenseiten erhalten. Das Gute daran: Mit Fördermitteln der Herner Kulturinitiative und der tollen Arbeit der Jugendkunstschule kann diese wichtige Aufgabe ebenso hochwertig wie im finanziellen Rahmen geleistet werden. Schon jetzt hat die die Haltestelle ein positiveres Erscheinungsbild erhalten. Defekte Rolltreppen konnten in Stand gesetzt werden, der Boden hat eine besondere Reinigung erfahren und die alten Kacheln, sind unter einem frischen Putz verschwunden.

  • Baustellenparty auf dem Europaplatz.©Thomas Schmidt, Stadt Herne

Bogestra spielt auf

Nach dem offiziellen Teil der Party gönnten sich die Besucher ein Stück des Kuchens den der OB gemeinsam mit Bogestra-Vorstand Gisbert Schlotzauer angeschnitten hatte, sowie Snacks vom Buffet. Auch die HCR als die mit Bussen die Station bedient war mit einem Bus und Infomaterial gekommen, um wie die Bogestra auf ihr attraktives Nahverkehrsangebot hinzuweisen. Für den musikalischen Rahmen legte sich das Orchester der Bogestra ins Zeug. Eine Party, die Lust auf mehr macht.

Neues Eingangstor in die Fußgängerzone

Bereits unmittelbar zuvor hatte Baudezernent Karlheinz Friedrichs gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern des Fachbereichs Tiefbau und Verkehr bei einem Pressegespräch im LWL-Museum Über die zeitliche Taktung der Bauabschnitte bei der Umgestaltung des Europaplatzes rund um die Kreuzkirche berichtet. „Nach der Umbauphase wird der Europaplatz das neue Eingangstor in die Fußgängerzone sein“, ist sich Karlheinz Friedrichs sicher. Aufgeteilt hat die Stadt Herne die Maßnahme in vier Bauabschnitte, von denen der erste gerade angelaufen ist. Der Wendehammer der Straße An der Kreuzkirche einschließlich der Gehwege und der Einmündung der Harannistraße erhalten als erstes ein neues Gesicht. Die Maßnahme, für dieser Bereich gesperrt wird, dauert etwa drei Monate. Anlieger können jedoch von der Hermann-Löns-Straße anfahren.

Ein Jahr Bauzeit

Neun Monate dauern dann im Anschluss die Arbeiten am Europlatz inklusive des Museumsvorplatzes. Schließlich folgen die Harannnistraße zwischen An der Kreuzkirche und Sodinger Straße und die Arbeiten An der Kreuzkirche. Für diese beiden Abschnitte veranschlagt die Stadt etwa drei Monate Bauzeit mit entsprechenden Sperrungen, aber auch Zufahrtsregelungen für Anlieger. Über eine Besonderheit berichtet Eva-Maria Stieglitz-Broll, zuständige Abteilungsleiterin Fachbereich Tiefbau und Verkehr. „Das interessante ist, dass wir photokatalytisches Pflaster verwenden, zur Vermeidung von Stickoxiden“. Und damit dient die Maßnahme dann auch der Umwelt.

Christoph Hüsken

 

Erfolgreicher Vertragsabschluss WHE und ArcelorMittal Bremen

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Der Logistikdienstleister Wanne-Herner Eisenbahn und Hafen (WHE) wird mit Beginn des kommenden Jahres die komplette interne Koks- und Kohleversorgung der Kokerei ArcelorMittal Bottrop übernehmen. Einen entsprechenden Vertrag unterzeichnete das Unternehmen vom Herner Westhafen mit ArcelorMittal Bremen, zu der die Kokerei in Bottrop gehört. darüber haben Oberbürgermeister Dr. Frank Dudda, WHE-Geschäftsführer Christian Theis und WHE-Personalratsvorsitzender Günther Strobel in einem Pressegespräch am Freitag, 31. August 2018, informiert.

„Die Ausbau des Bahnclusters Herne ist eine Säule der grünen Infrastruktur“, erklärte der OB und sagte weiter: „Wir setzen die Renaissance der Stadt der 1000 Züge fort.“

„In diesem Projekt übernimmt WHE mit dem Partner RheinCargo den Betrieb und die Instandhaltung der Eisenbahnanlagen. So können wir all unsere Kompetenzen einbringen“, sagt Christian Theis, Geschäftsführer der WHE, zum erfolgreichen Vertragsabschluss. Die Zusammenarbeit habe auf Grund der Größenordnung und langen Laufzeit eine besondere Bedeutung für WHE, so Theis weiter. Die Laufzeit benannte Theis mit sieben Jahren.

  • Zufrieden über den Vertragsabschluss: WHE-Geschäftsführer Christian Theis, OB Dr. Frank Dudda und Betriebsratsvorsitzender Günter Strobel. ©Thomas Schmidt, Stadt Herne

Ab 2019 werden auf dem Werksgelände der Kokerei Bottrop jährlich bis zu 4,5 Millionen Tonnen Koks und Kohle von WHE transportiert. Außerdem wird der Dienstleister 30 Kilometer Gleise mit rund 80 Weichen betreiben. Wartung und Reparatur von Loks und Eisenbahnwagen über-nimmt die WHE-Tochter ETZ Betriebs GmbH. Im Rahmen des Vertrags wird WHE eng mit dem Eisenbahnverkehrsunternehmen RheinCargo kooperieren.
Hasan-Serhan Karaman, Logistikleiter bei ArcelorMittal Bottrop, erläutert: „Für einen reibungslosen Betrieb der Kokerei ist eine zuverlässige Rohstoffversorgung wichtig. Darum haben wir die Logistik stets im Blick und sind froh, mit WHE einen Partner gefunden zu haben, der die Versorgung langfristig sicherstellt.“

25 Mitarbeiter – vom Lokführer über Fahrdienstleiter bis zum örtlichen Betriebsleiter – werden künftig am Standort Bottrop tätig sein. Für die meisten werden bei WHE und RheinCargo neue Stellen geschaffen. Darüber hinaus werden vier hochmoderne Lokomotiven und knapp 200 Eisenbahnwagen der beiden Unternehmen im Einsatz sein.

 

 

 

 

Die Situation ist gut und wird besser

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Rund 400 Immobilienfachleute und Experten für Bauen, Wohnen und Stadtentwicklung trafen sich am Donnerstag, 6. September 2018, zur Immobilienkonferenz Ruhr. Vor den Flottmann-Hallen standen Autos aus ganz Deutschland, als es darum ging, sich über den Immobilienmarkt, insbesondere in NRW und dem Ruhrgebiet, auszutauschen. Zum fünften Mal hatten die Wirtschaftsförderungsgesellschaft Herne (WFG) und die Stony Real Estate Capital GmbH und Co KG Branchenexperten nach Herne eingeladen.

  • Die Immobilienkonferenz Ruhr tagte in den Flottmann-Hallen. ©Thomas Schmidt, Stadt Herne

Bei verschiedenen Workshops standen unter anderem die Themen Flächenknappheit, Infrastruktur und Unternehmerparks auf dem Programm – alles Themen, die im Ruhrgebiet und in Herne eine große Rolle spielen. „Die Immobilienbranche gehört zu den grundlegenden Branchen, ohne die nichts geht. Wir alle wollen irgendwo wohnen“, leitete Tom Hegermann, ehemals Moderator bei WDR 2, zum Thema hin. Dann begrüßte Dirk Leutbecher von Stony Real Estate Capital die Gäste.

„Die Situation im Ruhrgebiet und in meiner Heimatstadt Herne ist gut und wird besser“, zeigte sich Oberbürgermeister Dr. Frank Dudda positiv gestimmt. „Wir sind mit aufgekrempelten Ärmeln unterwegs und haben Erfolg.“ Natürlich sei es ein stetiger Prozess der Verbesserung, der noch lange nicht abgeschlossen sei, so Dr. Dudda. Vor allem müssten nun Flächen aufbereitet und alte Immobilien revitalisiert werden. Durch die Investitionen in grüne Infrastruktur und die Erschließung von Lagen am Wasser sei die Stadt attraktiver geworden. Vor allem den Emscherumbau und den klimafreundlichen Stadtumbau mit dem Programm Innovation City hob er hervor. Aber auch die Studentenwohnungen, die in direkter Anbindung zur U35 entstehen sollen und junge Menschen nach Herne locken.

Auch Dr. Jan Heinisch, Staatssekretär im NRW-Bauministerium, war zur Immobilienkonferenz gekommen. Er warb vor allem für die neuen Baugesetze, für einfachere und schnellere Genehmigungsverfahren.

Nina-Maria Haupt


Faire Woche 2018 in Herne und Wanne-Eickel

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Vom 14. Sept. bis 1. Oktober läuft in Herne und Wanne-Eickel zum 18. Mal die Faire Woche. Das Motto in diesem Jahr lautet „Gemeinsam für ein gutes Klima.“ Der Klimawandel ist weltweit die größte Herausforderung für die Menschheit. Jedoch sind die Menschen unterschiedlich stark von den Auswirkungen betroffen und besonders für die Menschen im Globalen Süden ist der Klimawandel das drängendste Problem.

Zum Auftakt am Sonntag, 16. September, um 19.30 Uhr in der Künstlerzeche Unser Fritz gibt Sepideh Raissadat aus dem Iran ein Konzert. Die charismatische Sängerin mit der samtigen Stimme wird mit Setar in Begleitung von zwei persischen Meistermusikern auftreten. Die Aktion „Wanne kauft fair“ sowie der Weltladen Esperanza bieten an diesem Abend ein vielfältiges Angebot an fair gehandelten Produkten, den Ausschank von fair gehandelten Getränken und einem kleinen fairen Imbissangebot.

Rund dreißig Aktionen und Veranstaltungen listet das Programm der Fairen Woche auf. Viele Organisationen, Einrichtungen und Unternehmen beteiligen sich. Bereits an diesem Wochenende findet in den Dortmunder Westfalenhallen die größte deutsche Messe zum Thema Fairer Handel und nachhaltiger Konsum statt. Auch die Faire Metropole Ruhr, die ihren Sitz in Herne hat, ist dort vertreten. Weiter geht es z.B. mit dem Fair Banana Day am 18.09. im HCR-KundenCenter Herne-Mitte, einem fairen Kaffeeauschank in der Gemeinschaftspraxis Herner Hausärzte am 19.09. und dem Kennenlerntag für faire Produkte am 21.09. im Weltladen. Ein Highlight ist die Fairtrade-Kochshow am 21.09 um 19 Uhr im Stadtteilzentrum Pluto. Prominenter Mitkoch ist Reiner Rimkus, Superintendent des Ev. Kirchenkreises. Mit im Programm sind auch zwei Filmvorführungen: Am 23.09. läuft der Film „Lost Children“ zum Thema Kindersoldaten und am 1. Oktober der Al Gore Film „Immer noch eine unbequeme Wahrheit“, jeweils in der Filmwelt Herne. Ergänzt wird die Woche durch die Ausstellung Klima-Wandelt im Mulvany-Berufskolleg sowie eine Ausstellung zum Thema Kinderarbeit in der Stadtbibliothek und Wanne. Alle Veranstaltungen finden sich in einem Programmflyer. Dieser liegt in vielen öffentlichen Einrichtungen und Kirchengemeinden aus oder findet sich online unter www.ewz-herne.de

Die Koordination der Fairen Woche liegt in den Händen des Eine Welt Zentrums des Ev. Kirchenkreises Herne. Weitere Informationen finden sich unter www.fairtradestadt-herne.de

 

Was gegen den Fachkräftemangel hilft

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Viele Unternehmen brauchen dringend Fachkräfte. Wie sie ausländische Fachkräfte gewinnen, mit fremden Bildungsabschlüssen umgehen und das Potenzial ihrer bisherigen Mitarbeiter nutzen, zeigt die Ausstellung „Unternehmen Berufsanerkennung“.

Eröffnung ist am Donnerstag, 27. September, um 17 Uhr im Haus der Kreishandwerkerschaft Herne-Castrop-Rauxel, Hermann-Löns-Straße 46, in Herne.

  • Die Wanderausstellung „Unternehmen Berufsanerkennung. © PROJEKTBÜRO

Viele Firmen kennen ihr Potenzial nicht

Initiatorin der Ausstellung ist Annette Möller, Koordinatorin des Netzwerks Bildungsberatung der VHS. „Der Fachkräftemangel und die Anerkennung von ausländischen Berufsabschlüssen sind Themen, die an die Öffentlichkeit gehören. Es gibt ein großes Potenzial an ausländischen Fachkräften, die über Qualifikation und Berufserfahrung verfügen. Das ist häufig nicht bekannt. Viele Unternehmen beschäftigen ausländische Kräfte und wissen nicht, wie sie das Potenzial nutzen können.“

Was die Ausstellung zeigt

Die Ausstellung zeigt, wie man „verborgene Schätze“ in Form von Fachkräften rekrutieren kann. Ein zweiter Schwerpunkt ist das Anerkennungsverfahren – der manchmal weite Weg vom Antrag auf Anerkennung bis zur Anstellung in der Firma. „Aber praktische Beispiele zeigen: Dieser Weg ist möglich“, sagt Möller. Die Informationen der Ausstellung sind konkret und bildlich und können interaktiv an Monitor-Stationen abgerufen werden. Das kann Firmen helfen, wenn sie Bewerbungen mit ausländischen Zeugnissen vorliegen haben. Und ausländische Bürger erfahren, was sie unternehmen müssen, um ihren Beruf anzuerkennen.

„Fachkräftemangel in den Betrieben angekommen“

Gastgeber der Ausstellung ist die Kreishandwerkerschaft Herne-Castrop-Rauxel, Hermann-Löns-Straße 46 in Herne. Geschäftsführer Martin Klinger sagt: „Ich kann bestätigen, wir haben bereits jetzt ein in den Betriebenen angekommenen Fachkräftemangel, der hier auf lokaler Ebene noch nicht dramatisch ist. Aber er wird sich in den nächsten Jahren noch verschärfen, deshalb sollten wir intensiv dagegen steuern. Wir sind bemüht, dafür zu sorgen, dass unsere Betriebe qualifiziertes Personal bekommen, um den Aufträgen gerecht zu werden. Und ausländische Fachkräfte sind ein Potenzial. Außerdem geht es darum, das in den Betrieben schon vorhandene Personal zu binden – für eine bessere Identifikation. Deshalb freuen wir uns auch, dass die Ausstellung in unseren Räumen gezeigt wird, weil ich die gut gemacht finde.“

Mehr Anträge seit 2012

Seitdem 2012 das Anerkennungsgesetz in Kraft getreten ist, sind die Zahlen der Anträge gestiegen, betont Björn Woywod von der Handwerkskammer Dortmund. „Vor allem Anträge, die auch von den Betrieben unterstützt werden mehren sich.“

Gleichwertig oder teilweise gleichwertig

Im Anerkennungsprozess kann es zu drei Entscheidungen kommen: die völlige Gleichwertigkeit eines Berufes mit einer deutschen Qualifikation, die Teil-Gleichwertigkeit oder im schlimmsten Falle keine Gleichwertigkeit. Bei einer Gleichwertigkeit kann der Antragsteller sich entsprechend beruflich betätigen. Ein Beispiel für eine Teil-Gleichwertigkeit: Wenn in der Ausbildung eines Elektronikers zur Gebäudetechnik das Installieren von Netzwerken fehlt. „Der Arbeitgeber weiß, was der Elektroniker kann und was nicht und kann ihn entsprechend einsetzen. Gleichzeitig kann der Mitarbeiter sich mit dem Teilergebnis weiter qualifizieren, um die fehlenden Kenntnisse auszugleichen“, sagt Woywod. „Wenn ein Unternehmen mit im Boot ist, dann kann der Antragssteller auch im Betrieb Qualifizierungspraktika absolvieren, um sich die fehlenden Kenntnisse anzueignen.“

Die häufigsten Berufe: Friseure

Die häufigsten Berufe, die in der Handwerkskammer zur Anerkennung vorgelegt werden, sind: Friseure, KfZ-Mechatroniker, Elektroniker für Gebäudetechnik und Zahntechniker. Die meisten Antragsteller kommen aus Polen, der Türkei und Syrien.

Auch Akademiker

Aber die Ausstellung thematisiert nicht nur handwerkliche Berufe. „Ich hatte schon mit Vermessungstechnikern, IT-Fachkräften, Ingenieuren, Betriebswirten, Kaufleuten und Apotheker zu tun“, sagt Annette Möller. „Von einigen habe ich miterlebt, dass sie Arbeit gefunden haben.“

Horst Martens

118 Bewerber kamen zum Azubi-Speed-Dating

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Die positive Zahl des Tages hatte Dieter Groß, Geschäftsführer Operativ der Agentur für Arbeit, im Gepäck: Die Zahl der von Unternehmen in Herne gemeldeten Ausbildungsstellen habe sich 2018 im Vergleich zum Vorjahr um 17 Prozent erhöht. Also wieder eine deutliche Zunahme – war doch schon vor einem Jahr an gleicher Stelle ein Plus von zehn Prozent verkündet worden. Und dennoch: Das Missverhältnis zwischen Angebot und Nachfrage ist in Herne ein weiteres Mal eklatant; mindestens 200 Bewerber, so  Groß, würden zum offiziellen Stichtag am 30. September 2018 keinen Ausbildungsvertrag in der Tasche haben. „Wir spüren, dass wir in Herne auf einem guten Weg zur Chancen-Stadt sind“, analysierte Oberbürgermeister Dr. Frank Dudda, „aber wir wissen auch, dass dieser Weg noch lang ist.“

  • Beim zweiten Azubi-Speed-Dating konnten Bewerber und Arbeitgeber in lockerer Atmosphäre miteinander in Kontakt kommen. ©Frank Dieper, Stadt Herne

Donnerstag, 20. September 2018, Akademie Mont Cenis, 2. Herner Azubi-Speed-Dating: Schülerinnen und Schüler aller Abschlussklassen von Haupt-, Real- und Gesamtschulen in Herne hatten über fünf Stunden lang Gelegenheit, mit Arbeitgebern ins Gespräch zu kommen. Sich über Berufe und Angebote zu informieren, Vorstellungsgespräche zu verabreden oder sogar schon fertige Bewerbungsmappen abzugeben. 35 potenzielle Arbeitgeber hatten ihre Tische aufgebaut – Versicherungen und Industrie-Unternehmen, Handwerker und Händler, Dienstleister und Gastronomen. Die Spanne konnte breiter kaum sein.

Bedauerlich im Vergleich zur Premiere 2017: Zwei der acht eingeladenen Schulen machten dieses Jahr nicht mit und schickten keine Schülerinnen und Schüler – „wegen Klassenfahrten“, wie Schulamtsdirektor Rainer Ruth begründete. Unter dem Strich hatten am Ende des Tages 118 Schülerinnen und Schüler die Chance zum Speed-Dating genutzt – darunter 30, die auch ohne Anmeldung spontan vorbeischauten.

An der grundsätzlichen Attraktivität des Formats haben die Partner, die hinter dem Azubi-Speed-Dating stehen – Stadt Herne, Kreishandwerkerschaft Herne, Kommunales Bildungsbüro, Wirtschaftsförderung Herne, Agentur für Arbeit, Arbeitgeberverbände Ruhr/Westfalen und IHK Mittleres Ruhrgebiet – keinen Zweifel. „Wir können gar nicht genügend Aktivitäten entwickeln, um Schüler und Wirtschaft zusammenzubringen“, so Dudda. „Wir brauchen mehr Dialog auf Augenhöhe, so wie hier“, ist sich Kerstin Groß, Kompetenzfeldmanagerin bei der IHK Mittleres Ruhrgebiet, sicher. Die „persönlichen Gespräche“ seien wichtig – gerade auch im Vorfeld eines Bewerbungsverfahrens. Dies sei ein Weg für Unternehmen, Nachwuchs zu finden – sich positiv darzustellen, eine eigene Marke zu entwickeln. „Wir möchten Unternehmen für Ausbildung begeistern“, skizzierte sie die Leitlinie der IHK.

Auch die Arbeitsagentur setzt auf Formate wie das Azubi- Speed-Dating. „Je früher Schüler mit Arbeitgebern in Kontakt kommen, desto besser“, so Dieter Groß. Und Martin Klinger von der Kreishandwerkerschaft formulierte, „die Unmittelbarkeit spricht für das Format“. Meint: In lockerer Atmosphäre bei einem Speed-Dating könnten Betriebe und potenzielle Bewerber ganz anders miteinander reden als später in einem formalen Bewerbungsverfahren. „Häufig ist der erste Eindruck ja entscheidend.“

Eines ist für alle Akteure auf dem Ausbildungsmarkt klar: Eine gute Ausbildung ist die Grundvoraussetzung für ein „sicheres Berufsleben“, so Klinger. Und für Dr. Dudda ist es deshalb extrem wichtig, Schüler noch viel früher in der Schule „zu erreichen“, um ihnen die Bedeutung einer Ausbildung klar zu machen. Und ihnen zu vermitteln, dass „schulische Warteschleifen“ keine gute Alternativen zur Ausbildung seien. Diese Ansprache will er forcieren – damit der Weg zur „Chancen-Stadt“ etwas kürzer wird …

St. Elisabeth Gruppe versteigert Kunstwerke für guten Zweck

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Die St. Elisabeth Gruppe hatte zu einer Kunstauktion eingeladen. Die Bilder, die von regionalen Künstlern gemalt wurden, stammen aus den Einrichtungen der St. Elisabeth Gruppe. Der gesamte Erlös aus Verkauf und Versteigerung kommt einem guten Zweck zugute.

Insgesamt umfasste das Angebot 130 Bilder. 100 Werke konnten direkt gekauft werden, 30 Bilder wurden versteigert. Neben den Malereien und Drucken waren auch vereinzelt plastische Arbeiten Gegenstand der Auktion. Dadurch konnte ein Betrag von 1100 Euro gesammelt werden, den die Gruppe einem Projekt für die Ausbildung von Geflüchteten spenden wird. Es war das erste Mal, dass die St. Elisabeth Gruppe einen solchen Verkauf veranstaltete. Kabarettistin Esther Münch moderierte den Abend in ihrer Rolle als Reinigungsfachkraft Waltraud Ehlert. Auf humorvolle Art hat sie die Anwesenden durch den Abend geführt.

Die Vielzahl an Kunstwerken lockte nicht nur Mitarbeiter der St. Elisabeth Gruppe an, sondern auch kunstinteressierte Nachbarn und Bürger aus der Region. Diese konnten sich zunächst alle Bilder in einer Ausstellung anschauen. In der Auktion wechselten 15 Werke den Besitzer. Die Arbeiten der Künstler wurden zu verschiedenen Anlässen von der St. Elisabeth Gruppe gekauft. So ist im Laufe der Zeit eine beachtliche Sammlung an Kunstwerken entstanden, die eine bunte Mischung der Stilrichtungen und Techniken beinhaltet: Von klassischen Elementen bis zu modernen Malweisen.

„Mich freut es, dass die Auktion für den guten Zweck so gut angenommen wurde. So erhalten die Kunstwerke und auch die Künstler erneut die Wertschätzung, die sie verdienen“, resümiert Dr. Sabine Edlinger, Mitglied der Geschäftsleitung der St. Elisabeth Gruppe.

Der Termin für die nächste Auktion steht bereits fest: Am Mittwoch, dem 03. April 2019, werden weitere Kunstwerke versteigert und verkauft.

 

Sichtbare Erfolge und Ausrichtung auf die Zukunft

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Gute Nachrichten und Pläne für die Zukunft diskutierte das Herner Bündnis für Arbeit am Mittwoch, 26. September 2018. Seit 2015 arbeiten Herner Träger und Institutionen rund um Ausbildung und Arbeitsmarkt zusammen. In diesem Jahr konnte Herne entgegen dem landesweiten Trend mehr neue Ausbildungsverträge verzeichnen. Allerdings fehlen nach wie vor Ausbildungsstellen für junge Menschen.

  • Im Bündnis für Arbeit sind Institutionen rund um den Arbeitsmarkt vertreten. ©Frank Dieper, Stadt Herne

Den Arbeitsmarkt nicht dem Zufall überlassen

„Wir wollen den Arbeitsmarkt nicht dem Zufall überlassen“, erklärte Oberbürgermeister Dr. Frank Dudda. Besonders in der Gesundheits- und Pflegebranche wird es in Herne bald mehr Bedarf an Fachkräften geben. Elf Bauprojekte für ältere Menschen stünden an, für diese Wohn- und Pflegeeinrichtungen werde bald Personal gebraucht, rechnete Dr. Dudda vor. Deswegen planen die Stadt Herne und die Agentur für Arbeit eine gemeinsame Veranstaltung zur „Zukunft der Gesundheits- und Pflegebranche“ am 29. November 2018. Dort sollen Ideen entwickelt werden, wie einerseits Firmen genügend qualifizierte Mitarbeiter finden, andererseits Bürger neue Chancen auf dem Arbeitsmarkt bekommen. Aber auch die Auswirkungen des technischen Fortschritts auf die Arbeitswelt stehen in Workshops und einer Podiumsdiskussion auf dem Programm.

Menschen für Pflege begeistern

„Auf unserem Herner Arbeitsmarkt müssen wir selbst Impulse setzen“, erklärte Dr. Dudda das Ziel der Veranstaltung. Er rechnet damit, dass vor allem Pflegekräfte demnächst noch begehrter werden. Das sah auch Dr. Regine Schmalhorst, Geschäftsführerin der Agentur für Arbeit, so. „Wir haben sehr viele gemeldete Stellen in dieser Branche. Wir sind froh, dass wir diese Arbeitsplätze haben, aber wir brauchen auch die Menschen, die diese Aufgaben übernehmen können. Deswegen müssen wir eine Initiative starten, um Menschen für den Pflegeberuf zu begeistern.“ Das sei in Herne nicht anders als bundesweit.

Weniger Arbeitslose in Herne

Dass Herner Initiativen funktionieren, hat das Bündnis für Arbeit bereits unter Beweis gestellt. „Unser Bündnis gibt Impulse“, stellte Dr. Dudda fest. So konnte Dr. Schmalhorst berichten, dass die Arbeitslosenquote in Herne im August bei 10,7 Prozent lag und damit abermals gesunken war. Auch die Zahl der Langzeitarbeitslosen war gesunken, um 540 Personen. Allerdings gebe es hier weiter Handlungsbedarf. „Wir haben hohe Zahlen, aber eine sehr gute Entwicklung“, sagte der Leiter des Jobcenters, Karl Weiß.

Um Menschen auch nach langer Zeit wieder in den Job zu bringen, berichtete Weiß, gebe es das neue Teilhabe-Chancen-Gesetz. „Auch Menschen, die langzeitarbeitslos sind und eventuell Einschränkungen haben, sind in der Lage, viel zu leisten“, betonte er. Mit verschiedenen Fördermöglichkeiten bekommen einige hundert Herner neue Chancen. Fachkundig diskutierte das Bündnis verschiedene Fördermöglichkeiten für Arbeitgeber, die Langzeitarbeitslose einstellen. Unter anderem ist das Programm Soziale Teilhabe erfolgreich in Herne gestartet und hat 140 Menschen in Arbeit gebracht.

Als Erfolg zeigte sich auch das neue Zentrum für Vermittlung in der Heidstraße, das allen Bürgern offen steht. Sie können sich dort über freie Stellen informieren, Hilfe beim Bewerbung-Schreiben bekommen und sich beraten lassen, ohne sich arbeitslos oder arbeitssuchend melden zu müssen.

Schwerpunkt Ausbildung

117 zusätzliche Ausbildungsstellen im Vergleich zum Vorjahr zählte die Agentur für Arbeit in Herne, berichtete Dr. Schmalhorst. Damit stellte sich Herne gegen den NRW-weiten Trend, nach dem immer weniger ausgebildet wird. Trotzdem ist es für Jugendliche in der Stadt besonders schwer, einen Ausbildungsplatz zu ergattern, denn immer noch gibt es mehr als doppelt so viele Bewerber wie freie Plätze. Oft fehle es den Arbeitgebern an Ausbildern, an Wissen und an einer Personalabteilung, die Auszubildende betreuen könne, so Schmalhorst. Sie warnte davor, junge Menschen ohne Ausbildung lediglich als Aushilfen einzustellen, denn diese Stellen seien oft nicht sicher. Statt dessen sei eine abgeschlossene Ausbildung ein deutlich besserer Schutz vor Arbeitslosigkeit.

Hoffnungen setzt das Bündnis auf neue große Betriebe, die sich in Herne ansiedeln und auch ausbilden werden. Vor allem sei es wichtig, dass Jugendliche nach dem Schulabschluss in eine Ausbildung starten und nicht in einer Warteschleife landeten. Dies sei in Herne leider oft der Fall, referierte Christian Kattenbeck vom städtischen Bildungsbüro: „Viele Jugendliche, die keinen Ausbildungsplatz finden, gehen entweder an Berufskollegs, um die Zeit zu überbrücken oder sie studieren. Die Mitte, die Ausbildung im Betrieb, fehlt.“ „Die Jugendlichen müssen raus aus der Warteschleife“, stimmte auch Dr. Dudda zu.

Zweite Runde des Azubi-Speed-Datings eröffnet Chancen

Damit sie dort gar nicht erst landen, hatten Agentur für Arbeit, IHK, Kreishandwerkerschaft, Stadt Herne und andere Partner das Azubi-Speed-Dating neu aufgelegt. Dabei hatten Jugendliche Gelegenheit, sich in wenigen Minuten bei einem Arbeitgeber vorzustellen und im persönlichen Gespräch Fragen rund um die Ausbildung zu besprechen. Auch die Jugendberufsagentur, die junge Menschen ab 16 Jahren in Ausbildung oder Job vermittelt, sorgt für einen guten Übergang zwischen Schule und Beruf. Dazu kommt für junge Menschen noch das europaweite Programm Eyes, das Jugendliche auf eine selbstständige Tätigkeit vorbereitet, falls es mit der Vermittlung bisher nicht geklappt hat.

Schließlich stellten die Teilnehmer Programme und Hilfen vor, um auch Neuzugewanderte schnell auf den Arbeitsmarkt vorzubereiten und ihnen die deutsche Sprache zu vermitteln. Um für Fragen rund um die Integration passende Ansprechpartner zu vermitteln, wies Dezernentin Gudrun Thierhoff auf die Broschüre Integrationsarbeit für Geflüchtete hin.

Arbeitgeber, die sich über Fördermöglichkeiten informieren möchten, finden beim Arbeitgeberservice der Agentur für Arbeit kompetente Ansprechpartner unter Telefon 0800/ 4 55 55 20.

Nina-Maria Haupt

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